Blickt man in die Formel 1 so findet man einige Frauen die wesentlich am Erfolg der großen Talente beteiligt sind. Die Strategieingenieurin Ruth Buscombe, Sebastian Vettels Pressesprecherin Britta Roeske oder Monisha Kaltenborn, welche für fast fünf Jahre erfolgreich Chief Executive Officer der Sauber Motorsport AG war, sind nur einige Beispiele. Ein Blick hinter das Renncockpit zeigt jedoch, seit der ersten Weltmeisterschaft im Jahre 1950 wird der Motorsport weiterhin von Männern dominiert.
Eine die das ändern möchte, ist das erfolgreiche Nachwuchstalent Jorden Dolischka. Ihr Motto lautet: „Nicht unterkriegen lassen!“, den ihr großes Ziel ist es als erste Frau in die Formel 1 einzuziehen.

Wie alles begann
Die 14-Jährige bestreitet nun bereits ihr sechstes Jahr im Rennsport. Besonders liebt sie am Motorsport den Speed, den Adrenalinkick und den Zweikampf. Zu ihren größten Erfolgen zählt die junge Motorsportlerin, den Titel der ersten Frau in Österreich in der RMC und das Erlangen von Platz 4 im Grand Final. Weiters ist sie stolz darauf Österreich in der FIA vertreten zu dürfen als einziges Mädchen in der Klasse OK Junioren. Auch 2018 war für das junge Nachwuchstalent ein sehr erfolgreiches Jahr, in welchem es ihr gelang immer auf einem Finalplatz zu laden bei rund 60-90 Starten. „Um in diesem Sport erfolgreich zu sein braucht es Wille, Spaß, Robustheit und ein konkretes Ziel“, ist Jorden überzeugt. Über die Jahre wurde auch Jorden’s Interesse an der Technik immer größer und nun möchte sie alles über Motoren lernen. Der Beweis dafür lässt sich bei ihren Trainingseinheiten finden – dort schraubt sie gerne einmal an ihrem Kart herum und packt fleißig mit an. An Rennwochenenden überlässt sie diese Arbeit jedoch den Profis um sich voll auf das bevorstehende Rennen konzentrieren zu können.

Zwischen ganz normalem Teenager-Alltag und der Rennstrecke
Ihre Freunde sind Jorden besonders wichtig. „Freunde sind wichtig auch Freunde die nichts mit dem Sport zu tun haben. Für die nehme ich mir schon auch Zeit. Manche verstehen es, dass ich oft unterwegs bin und manche weniger, aber es geht schon immer irgendwie,“ erzählt sie. Im Durchschnitt trainiert Jorden 3 bis 5 Mal in der Woche, wobei das natürlich von den Rennen abhängig ist, denn für jedes bevorstehende Rennen muss sie Ausdauer und Schnelligkeit individuell anpassen.
Durch den Rennsport reist Jorden sehr viel. Reisen gemeinsam mit ihren Eltern finden daher nur noch zu den verschiedenen Rennen statt. Meistens sind die Rennen weit von zu Hause entfernt und die langen An- und Abreisen können oft an den Nerven zehren.

It’s a man’s world …
Junge Mädchen im Rennsport sind nach wie vor eine Seltenheit. Jorden findet das sehr schade. Klar ist, dass das Klischee der Rennsport sei eine reine Männerdomäne, nach wie vor weit verbreitet ist. Jorden ist überzeugt: „Klar es ist körperlich schon anstrengend, aber das ist glaube ich jeder Sport“. Als ihr größtes Vorbild nennt sie Max Verstappen. Jorden erzählt: „Er hat als jüngster Fahrer in der Formel 1 schon immer super Erfolge gehabt, egal wo er gefahren ist.“

Blick in die Zukunft
Jorden’s Ziel für ihr nächstes Rennen in Le Mans ist es ganz vorne mitzufahren. Es ist ihr erstes Jahr in der OK Junior Klasse und daher eine besondere Herausforderung. Sie sagt: „Es ist mein erstes Jahr in dieser Klasse (Alter 15 Jahre aufwärts). Die Fahrer haben schon sehr viel Erfahrung und es wird sicher nicht so leicht, da alle älter sind als ich. Was mich aber nicht davon abhält mein Bestes zu geben, um all den Burschen oder auch Mädchen zu zeigen, dass ich verdammt schnell bin.“
Für ihre Zukunft wünscht sich Jorden im Motorsport zu bleiben, weiterhin Rennen zu fahren und ganz nach oben zu kommen.

Rennplan für 2019
Jorden’s Plan ist es die komplette EURO ROTAX THROPHY zu bestreiten, um sich in der stärksten Klasse, den Senioren, zu fundieren, die taktischen Feinheiten zu erlernen und diese erfolgreich umzusetzen. Die Rennen werden in Belgien, Italien, Schweden, Deutschland, Polen und Ungarn abgehalten. An den Start gehen jeweils bis zu 70 Fahrer aus aller Welt.
„Mein großes Ziel im Kartsport für das Jahr 2019 ist es mich rasch weiter zu entwickeln, wertvolle Erfahrungen in der Profilieger zu sammeln und noch fokussierter und härter zu Arbeiten um am Ende der Saison bei der DKM vorne mit dabei zu sein,“ erzählt Jorden. Darüber hinaus hat sich die ambitionierte Motorsportlerin vorgenommen bei ausgewählten Rennen der ADAC Kartmasters Serie in der OK Klasse an den Start zu gehen. Das übergeordnete Ziel für 2019 ist es sich in den Top 10 zu platzieren und die ersten Testfahrten in einem Formel-Fahrzeug zu absolvieren, um ein Gefühl für die ganz großen Strecken zu bekommen.

Schon diese Woche bestreitet Jorden die Rotax Max Challange (RMC) in Le Mans, Frankreich. Rund 350 Fahrer aus aller Welt werden an diesem Rennen teilnehmen. Die Rotax Max Challange International Trophy ist ein offenes Rennen welches den Fahrern und ihren Teams die Möglichkeit bietet ihr eigenes Equipment zu wählen. Jordan wird dabei als Jüngste in der Kategorie Senior MAX an den Start gehen. Jordan meint: „Ich bin höchst motiviert dieses Rennen zu gewinnen.“

Bei folgenden Rennen ist Jorden am Start:


TROFFEO MAGUTTI
05.04. – 07.04.2019 Lonato (IT)
EURO TROPHY ROTAX OPEN
19.04. – 21.04.2019 GENK (BE)
EURO TROPHY ROTAX
31.05. – 02.06.2019 Adria (IT)
12.07. – 14-07.2019 Kristianstad (SWE)
06.09. – 08.09.2019 Wackersdorf (DE)
ROTAX MAX CHALLENGE INTERNATIONAL TROPHY
21.08. – 24.08.2019 Le Mans (FR)
CEE CENTRAL EUROPEAN ROTAX MAX CHALLANGE
28.06. – 30.06.2019 Slomczyn (PL)