Damit fixierte der Mühlviertler aus Götzendorf bei Rohrbach die Titel Nummer 33, 34, 35 und 36 in seiner langen Karriere. „Ich bin überglücklich, vier Titel in einem Jahr sind natürlich ein Hammer. Diese freuen mich umso mehr, als ich sie mit einem Auto geholt habe, das doch schon etwas in die Jahre gekommen ist“, jubelte der Routinier im Ziel.

Dort stellte sich ein prominenter Motorsportler als Gratulant ein: der ehemalige Formel 1-Pilot und Le Mans-Sieger Alexander Wurz (Ford Fiesta) gab ein Gastspiel in der ÖM und sicherte sich dabei den Tagessieg vor Höller. „Zumindest in den Vorläufen konnte ich gegen Alex mit seinem WM-Auto ganz gut mithalten – im Finale hatte ich aber dann keine Chance mehr“, zollte der frisch gebackene Titelträger dem Tagessieger die gebührende Anerkennung. Diese gab es nach der karierten Flagge auch seitens der Fans, die Höller und Wurz stürmisch bejubelten.

Bernhard Haudum Presseservice/23.9.2018

Die Chancen, dass der Mühlviertler seine ohnehin bereits stattliche Sammlung mit den Titeln 33, 34, 35 und 36 weiter aufstockt, sind dabei ausgezeichnet: Höller braucht nur mehr wenige Punkte, um den „Meistersack“ endgültig zuzumachen. „Wenn alles klappt, könnten schon die Zähler aus den Vorläufen reichen“, sagt der Routinier zur Ausgangslage für die Titelentscheidung.

In dieser bekommt er es neben den üblichen „Verdächtigen“ auch mit einem ganz besonderen Gegner zu tun: Ex-Formel 1-Pilot und Le Mans-Sieger Alexander Wurz gibt in Fuglau ein Gastspiel auf der nationalen Rallycross-Bühne. Der Sohn von Rallycross-Legende Franz Wurz bringt einen sonst in der Weltmeisterschaft eingesetzten Ford Fiesta an den Start – und ist damit der klare Favorit für den Tagessieg. „Ich werde so gut wie möglich dagegenhalten – aber im Normalfall habe ich gegen ein WM-Auto keine Chance“, meint Alois Höller zum Duell mit dem prominenten Gegner.

Bernhard Haudum
Presseservice/19.9.2018

Die ersten Doublesprints standen bevor: 40 min mit Fahrerwechsel und das acht Mal hintereinander. Eine ausgeklügelte Strategie im Gepäck und dann das: strömender Regen in LAA/ Zettling. „Ich hätte als Teamchef vor dem Rennen nicht viel auf RM Racing gesetzt, da Regen einfach nicht unser Wetter ist“, sagt Rudi Schöflinger rückblickend. Umso beachtlicher was dann dabei für das RM Racing Team herauskam.

Strategieanpassung wegen des Regens

Die acht RM Racing Fahrer in zwei Teams dominierten bereits das Training in der Steiermark. Obwohl Rudi die Teameinteilung und Gewichtsberechnung bereits vor den Rennen machte, musste dieses Mal nach dem Training umgestellt werden. Dominik, der das letzte Mal schon dem 24 Team ausgeholfen hatte, musste zurück ins 23er, dem besser platzierten Team in der Gesamtwertung. Er war einfach einer der Schnellsten auf der nassen Strecke. Die richtig gute Teamleistung brachte Team 23 mit Dominik, Flo, René und Daniel am ersten Tag den Platz 2 in der Tageswertung ein. RM Racing 24 landete auf Platz 12.

Am Sonntag folgten wie gewohnt die Short Races mit 4 x 2 Stunden. Im Prinzip die Paradedisziplin von RM Racing. Wie wir schon von den anderen Rennen wissen, ist Sieg oder Niederlage immer etwas von den Karts abhängig. Das ist im Regen genauso, nur dass es nicht die Motorleistung sondern der Kartrahmen ist, der die Spreu vom Weizen trennt. Erwischt man nun so einen Rahmen, kann man nicht einlenken und ist nicht schnell. Leider waren wieder genau zwei gute und zwei schlechte Karts dabei, was einen Sieg des RM Teams unmöglich machte. Die Jungs kämpften um jede Zehntelsekunde, kassierten aber leider auch zwei Strafen, was schlussendlich Platz 5 für RM 23 und Platz 14 für RM 24 bedeutete.

Team 23 mit Florian Holzinger, Rene Gössweiner, Daniel Pollini und Dominik Winter (v.l.n.r.) schaffte es in Laa/Zettling auf Platz 5.

Das Wochenende sicherte zwar Platz 3 in der Gesamtwertung vorerst ab, jedoch wurde der Abstand nach vorne größer. Mal sehn was beim Saisonabschluss Ende September in Teesdorf passiert.

Höller ließ beim ersten „Double-Header“ in der heimischen Rallycross-Geschichte nichts anbrennen: Im ersten Rennen am Samstag musste er sich nur dem Italiener Oscar Ortfeldt (Ford Fiesta) geschlagen geben – und beim zweiten Heat am Sonntag blieb er vor Christoph Holzner und Franz Spitaler (beide Mitsubishi) siegreich.

Dabei war er mit reichlich Frischluftzufuhr unterwegs: Dies deshalb, da er beim ersten, abgebrochenen Startversuch in einen Crash verwickelt war und die Fahrertür dabei nachhaltig Schaden genommen hatte. „In der Tür war ein Spalt von 10 Zentimeter, es hat ordentlich reingezogen“ sagte Höller zu seinem ungewollten „Teil-Cabrio“.

Nachdem der bisher in der Staatsmeisterschaft führende Burgenländer Tristan Ekker (VW) nur wenige Punkte holen konnte, gelang Alois Höller nicht nur der Sprung an die Tabellenspitze, sondern auch ein kräftiger Punktepolster für das letzte Rennen in Fuglau Ende September: Vor diesem hat er in der ÖM nun 27 Punkte Vorsprung und braucht damit beim letzten Lauf nur mehr drei Zähler für den Titelgewinn.

Bernhard Haudum
Presseservice/2.9.2018

Rallycrosser Alois Höller (Ford Focus) in Action. Foto: Markus Karner

Diese Platzierung war einem etwas verunglückten Halbfinale zu verdanken: In diesem startete Höller nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen aus der ersten Reihe gut und attackierte den führenden Ungarn Tamas Karai (Audi). Als sich dieser in der Spitzkehre vor dem Mühlviertler drehte, konnte dieser nicht mehr ausweichen und fuhr dem Ungarn hinten auf. Während Karai seinen Boliden sofort wieder in Gang brachte, blockierte an Höllers Ford der Rückwärtsgang. Erst nach mehreren Versuchen brachte er seinen Focus wieder in Gang und hetzte dem Feld hinterher.

Obwohl er bei der Aufholjagd noch die schnellste Runde markierte, war die Post für den Routinier aber abgefahren: Höller verpasste den Einzug in das Finale um den Tagessieg und wurde letztlich als Siebter gewertet. Mit dieser Platzierung konnte er als Trostpflaster noch etliche Punkte für die heimische Staatsmeisterschaft und das FIA-Championat mitnehmen. In der ÖM konnte er sogar ein paar Punkte auf den heute unmittelbar hinter ihm platzierten Burgenländer Tristan Ekker gut machen.

Bernhard Haudum
Presseservice/25.8.2018